Benno Kolbe / Helmuth Eßbach / Manfred Hammer (Hg.) BAUERNHÄUSER, BAUERNHÖFE, DÖRFER - Band 10: Vogtlandkreis Verein Ländliche Bauwerte in Sachsen e. V., Dresden 2014 132 S., zahlr. Illustrationen ISBN: 978-3-938390-30-6 [= Bauernhäuser, Bauernhöfe, Dörfer ... [10]] |
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"Im zehnten Band der Bauernhaus-Reihe lege ich die
Ergebnisse meiner Erkundungen zu bauhistorisch und regionaltypisch
bemerkenswerten Dorfgebäuden und Hofanlagen vorwiegend im Vogtlandkreis
und teils im Zwickauer Land vor. Es ist, wie bei anderen sächsischen
Landkreisen auch, wieder eine Sammlung von Beispielen, die von der Sache
her niemals auf Vollständigkeit ausgerichtet sein kann. Sie zielt viel
eher darauf ab, die Augen möglichst vieler Menschen zu öffnen für die
zumeist unwiederbringlichen einzel- und dorfbaulichen Werte, die - von
vielen Generationen geschaffen und genutzt - auf uns nicht nur als
Gegenstand, sondern als Botschaft überkommen sind. [...]
Durch den Reichtum an Aspekten zur Haus- und
Dorfentwicklung vorwiegend im oberen Vogtland ist der Tafelteil im
vorliegenden Buch umfangreicher geworden. Meist sind es in sich
abgeschlossene Doppelseiten, die jeweils an typischen Beispielen einen
baulichen Sachverhalt darstellen und beschreiben. Ein besonderer
Augenmerk musste dem traditionellen Bauen mit Holz gewidmet werden. Die
Formen reichen hier vom archaischen Blockbau über das Umgebinde bis hin
zum allbekannten Fachwerkbau. Außerdem spielt ein Holzgefüge eine alleinstellende Rolle, welches als Hauptmerkmal das Vogtlandhaus typisiert, nämlich der Umschrot, eine Art Ringstabilisierung des Baugefüges aus Holz.
Nicht zu umgehen waren die dorfbaulichen Einflüsse
des böhmischen Egerlandes auf große Teile des Vogtlandes. Besonders
kunstvolle Fachwerkausführungen, aber auch Möbel spielen hier eine Rolle.
Im weiteren Sinne fußte das auf einem über Jahrhunderte hin insgesamt
breiten Bevölkerungsaustausch zum Vorteil beider Regionen. Nach dem 2.
Weltkrieg fanden die Beziehungen ein brachiales Ende. Erfreulich ist es,
dass die Karlsbader Denkmalschutzbehörde wenigstens einige der arg
reduzierten Dorfbauten und Dorfteile im ehemaligen Egerland mit großer
Aufmerksamkeit betreut.
Nicht umsonst habe ich nicht wenige Beispiele
vorbildlicher Sanierung und Belebung alter und bauhistorisch wertvoller
vogtländischer Dorfgebäude einbezogen. Das Buch soll dazu anregen, diese
Verantwortung gegenüber den dörflichen Bautraditionen weiter
fortzuführen. Gleichzeitig ist das Buch aber auch als dringender Aufruf
zu verstehen, sich mit Mut und Umsicht einem der vielen und meist
kleineren leerstehenden Gebäude besonders im landschaftlich schönen
oberen Vogtland anzunehmen - um sie zu erhalten! Und wenn es nur eine
Nutzung an den Wochenenden ist. Ein altes Haus lebt lange fort, wenn es
von oben und von unten trocken gehalten wird. Das andere folgt nach und
nach." Manfred Hammer
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